Ditziput 2018

Thema Baustelle

Alle sind wieder zuhause

und die 22. Kinderspielstadt Ditziput gehört schon wieder der Vergangenheit an. – Obwohl, wenn man genau darüber nachdenkt, wird sich dieses Jahr bei den Kindern einprägen!Einerseits weil es so heiß war und es Freigetränke für die Kinder an manchen Tagen gab und nur der traditionelle Eiskaba oder das schattige „vollklimatisierte“ Kino Abkühlung brachte. Andererseits waren dieses Jahr 11 ungarische Kinder im Alter von 8 – 13 Jahren und 5 Betreuer aus Gyula unsere Gäste und auf dem Areal der Heimerdinger Grundschule untergebracht. Und für viele deutsche und ungarische Kinder war es neu, dass man sich sehr gut, mit wenig Englisch oder mit vielen Gesten untereinander unterhalten konnte.

Für mich als Organisationsleiter war es das schönste Erlebnis, wenn die Kinder aus verschiedenen Ländern und auch Kulturkreisen gemeinsam in einem Arbeitsbereich arbeiteten und sich trotz Sprachbarrieren rege austauschten. Sogar kleine Freundschaften kamen im Rahmen der zwei Wochen zustande!Anfangs war das für mich auch eine „Baustelle“. Doch nach 2 – 3Tagen war die Hemmschwelle beidseits überwunden und meine Bedenken waren wohl total fehl am Platz.Ditziput selbst war dieses Jahr thematisch auf „Baustelle“ ausgerichtet und wer die Spielstadt betrat, konnte die aufgestellten Abtrennungen, Barrieren, Blinklichter und Schilder kaum übersehen. Und das Essen und die Getränke waren an Vielfältigkeit nicht zu überbieten. So gab es zum Mensa-Essen sättigende Alternativangebote wie farbigen Zement, Riesenerdballen, Schaufelstiele, Backsteine und knusprige Nägel! Das klingt doch lecker!

Neben vielen Ideen hübscher und genialer kleinerer Produkte, die sich unsere Betreuer wieder einfallen lassen haben, wurden auch große von Kinderhand geschaffen.
Da fallen mir augenblicklich große Mosaikspiegel, verschiedene Transportwägen, große Bambuskonstruktionen und eine komplette Sitzgruppe aus Paletten ein. Alles wurde
durch Kinderhand geschaffen, angepasst, gesägt, gebohrt, zusammengeschraubt und oft bemalt.
Dank der Hilfsbereitschaft der Eltern wares uns möglich einen Feuerwehrspritzenwagen mittels ausrangierter Fahrräder zu erstellen – und der funktionierte zum Leid aller Neugierigen, die danach grundsätzlich nass waren!

Das Thema „Baustelle“ brachte die Kinder bei einer Buchung im Reisebüro hoch hinaus auf den Fernsehturm oder nach Stuttgart 21 direkt auf die Baustelle oder „tief unter die Erde“ ins Kristallmuseum oder in den Steinbruch von Heimerdingen. Oftmals mit einer Führung für Kinder. Darüber hinaus konnte ein Zertifikat mittels praktischer Übungen beim Strom-, Wasser- und Gaslieferant in Ditzingen erworben werden. Ich glaube, die Kinder wissen jetzt mehr darüber als ich.

Haben Sie dieses Jahr eigentlich Post von Ihren Kindern bekommen? – Nein!? Na dann wahrscheinlich 2019! Oder haben Sie einen Brief an ihr Kind geschickt? – Nein?! Nun dann waren es wohl alles Liebesbriefe an irgendein Mädchen oder einen Jungen in Ditziput, was ich so gesehen habe. Seit letztem Jahr kann man nun auch Briefe von Ditziput hinaus in die weite Welt schicken – oder einfach nur über den Postweg untereinander in Ditziput kommunizieren. Seien Sie gespannt, was wir damit nächstes Jahr vorhaben!

Und wurde der Stadtrat mit Maik Pfeiffer an der Spitze gefragt, was das Beste war, dann erzählten sie gerne von der selbst organisierten Nachtwanderung. Die hatte dieses Jahr ihren eigenen besonderen Höhepunkt. Als Überraschung gab es ein großes Feuerwerk im Steinbruch der Fa. Rombold & Gfröhrer zu Ehren von Roger König, dem Gründer von Ditziput. Schon als wir an der Schranke des Steinbruch-Areals in der Dunkelheit angelangt waren, war eine bizarre nächtliche Atmosphäre gegeben – durch die umliegenden großen teilweise beleuchteten Gebäude, die „kleinen“ Sattelschlepper und die hohen Berge an abgebautem Material . Doch das Highlight war das geheim gehaltene Feuerwerk. Einfach fantastisch, was Roger König und wir am Himmel erleben durften.Herr König wird Ende des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Vielleicht bleibt er uns als Betreuer erhalten.

Doch eines ist sicher: Ditziput wird auch 2019 wieder stattfinden! Für Herrn König sucht die Stadt derzeit einen Nachfolger, der auch in Ditziput mitwirken wird. Auch wenn meine Kollegin Beate und ich, schon ebenso lange wie Roger König in Ditziput dabei sind, kann ich Sie beruhigen, wir bleiben Ihren Kindern noch etwas erhalten.Auch Sie können sich in Ditziput einbringen, wenn Sie glauben, dass Ditziput es die Sache wert ist: als Vereinsmitglied oder als Betreuer, von denen wir dieses Jahr erstmalig 10 zu wenig hatten!! Darum kann ich nur an Sie appellieren, wenn Ditziput weiterhin in gewohnter Weise seinen Weg gehen soll, stoßen Sie zu uns. Unterstützen Sie uns!Mit diesen Worten und natürlich mit einer Portion Nachdenklichkeit vermischt, wünsche ich Ihnen eine gute Zeit. auf ein baldiges Wiedersehen z. B. auf der Bürgermesse am 22. September 2018 oder als Vereinsmitglied, als Betreuer – oder „nur“ als Eltern.

Thomas Hartlieb für den Verein „Kinderspielstadt Ditziput e. V.